»Priory

""What we think, feel and imagine now, if we act upon it, will make our future."

Lady Olivia

Tara.

Ein Sehnsuchtsort. Das Land, das man unter keinen Umständen aufgeben kann – in „Vom Winde verweht“. Der Bankettsaal der Hochkönige, den man schmerzlich vermisst – in Irland, bis heute. Aber auch das pochende Herz der 21 Taras Tibets, schwarz die eine, weiß die andere, grün eine weitere. Der Ort, an dem wir heimkommen, heimkommen können, in jedem Moment. Dort, wo wir geborgen sind, gleich, was kommt.

Und deshalb ist es regen-bogen-bunt im „Noble Order of Tara“, dem jüngsten „Bereich“ innerhalb der „Fellowship of Isis“. Ermutigung, Stärkung für all jene, die diese Welt verändern wollen. Die wollen, dass die Sehnsucht ein Ende hat, weil es wahr ist, weil wir in dieser Welt geborgen sind. Weil wir uns nicht mehr träumen müssen in eine andere Zeit, in andere Welten, sondern glücklich sind, dort wo wir sind, auf Terra.

Für Helden. Für Könige und Königinnen. Für Ritter. So klingt der Order zunächst. Aber auch für die, die sich für unsichtbar halten und doch gesehen werden, für die ist erst recht Platz. Für die, die den Hollerstrauch nicht fällen, und lieber das Haus drumrum bauen – und die dafür vom kleinen Volk geliebt und gesegnet werden. Zum Beispiel. Und erst recht für alle, die die Zukunft nicht in den Sternen suchen, sondern die auf der Erde bleiben möchten, sie lebbar machen möchten. Für sich. Für alle.

„Schöpfen“ ist das Hauptthema. Aus sich schöpfen, für andere schöpfen. Ganz real, bei Greenpeace oder bei Bürgerinitiativen, im Altenheim oder im Kindergarten. Liturgie gibt es, natürlich, aber es geht letztendlich um das Herz. Das Herz haben, das Herz finden, für sich und andere da zu sein. Und durch Bedacht und Offenheit und Achtsamkeit im Kleinen etwas zu schaffen, dass Kreise zieht. Langsam vielleicht, vielleicht auch zu langsam für diese Welt, aber unendlich wertvoll. Geborgenheit. Heute.

Mein Thema, mein Lebensthema, seit ich zum ersten Mal, im regnerischen und stürmischen Herbst 2007, auf dem Hill auf Tara stand – auf dem übrigens die Sonne schien und die Leute picknickten. Und erst recht, seit ich im Mai 2011 auf dieser Treppe stand, auf der zum Tempel oder vom Tempel weg, auf Clonegal Castle. Dort sprach ich Lady Olivia nach der wunderschönen Zeremonie zum Sommerbeginn an und gründete mit ihrem Segen die „Priory of the Setting Sun“. Ein Wunsch, der während der Zeremonie zu mir kam, nicht mehr gehen wollte, der für einen Moment die Zeit anhielt, einen Moment schimmerte hinter dem Schleier das, was sein kann.

Da-Sein, Dabei-Sein, Sein-Lassen. Das ist der Kern dieser Priory. Geborgenheit schaffen, im Jetzt, und wenn es nur für einen kleinen Moment funktioniert. Für die Toten, die auf der Suche sind, ein kleiner Funke, der den Schleier hebt. Für die Sterbenden, die vor einem Abschied stehen, vor einem schweren Abschied von allem, was ihnen in diesem Leben wert und teuer war, ein Moment, der spiegelt, dass das Dahinter auch etwas ist, etwas bietet.

Lasst uns gemeinsam für sie beten. Lasst uns kleine Rituale feiern, kleine Lichtblitze, am Krankenbett, aber auch auf den Schlachtfeldern, da, wo unser Schöpfen helfen kann. Lasst uns das Mantra der Tara sprechen, um auch selbst in unserem Leben Geborgenheit zu finden:

Om Tare Tutare Ture Soha.

Lady Anegret

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